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Bildung im Fokus der Digitalisierung
Rund 50 Fachleute haben im Landratsamt Garmisch-Partenkirchen bei einem Fachforum über digitale Bildung, Technologie und mehr diskutiert
Die immer weiter voranschreitende Digitalisierung und Maschinenintelligenz bietet viele Chancen und ist zugleich eine große Herausforderung, insbesondere für unsere Kinder und Jugendlichen. Zudem bildet die digitale Zukunftsstrategie der Bayerischen Staatsregierung mit dem Masterplan „Bayern Digital II" eine konkrete Herausforderung für die Schulen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Um sich diesen Zukunftsthemen anzunehmen, hatte die Koordinatorin der Bildungsregion Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Annett-Maria Jonietz, zu einem Fachforum über digitale Bildung und Technologie eingeladen. Inhalt des Forums war die vernetzte Gestaltung von Medienkonzepten sowie eine Information über das geplante Geriatronik-Zentrum in Garmisch-Partenkirchen.
Rund 50 Fachleute aus den Bereichen Schule, Weiterbildung, Wirtschaft, Behörden und Politik waren zu dem Fachforum in den großen Sitzungssaal des Landratsamts gekommen. Nach einem Grußwort von Landrat Anton Speer führten zunächst Annett-Maria Jonietz und der Leiter des Staffelsee-Gymnasiums, Josef Holzmann, in das Thema ein. Beide betonten dabei, dass es bei der zunehmenden Digitalisierung neben den technischen vor allem um die pädagogischen Herausforderungen geht.
Benjamin Götzinger, medienpädagogischer Berater des Bayerischen Kultusministeriums, referierte im Anschluss über Medienkonzepte, die die Ausstattung und Benutzung „digitaler Klassenzimmer" umfassen. Ebenso kamen Themen wie die sinnvolle und effektive Anwendung der Medien, das Nutzen von Smartphones im Unterricht, Cybermobbing, Suchtgefahren, Datenschutz sowie die Kooperation mit der Wirtschaft zur Sprache. Austausch, Orientierung und Vernetzung sind dabei nach Meinung von Götzinger mehr denn je gefragt. Die Bildungsregion bietet dazu eine geeignete Plattform.
Der Leiter des St. Irmengard-Gymnasiums, Otmar Würl, konnte bereits mit einen Erfahrungsbericht über Digitalisierung zum Forum beitragen. Aufgrund der Planungen zum Neubau der Schule hat die gesamte Lehrerschaft bereits den Mehrwert moderner Medien nach einzelnen Fächern und Lerninhalten ausgewertet. Als sehr hilfreich wurden dabei die Möglichkeiten des Bildungsportals des Landesmedienzentrums Bayern „mebis" empfunden. Schulleiter Otmar Würl resümierte, dass der Einsatz digitaler Technologie nicht automatisch zu besseren Lernergebnissen führt. Wichtig sei vor allem der Erwerb von Kompetenzen durch aktive Medienarbeit.
Eine ganz konkrete Möglichkeit an moderner Technologie teilzuhaben, stellte Professor Sami Haddadin von der TU München vor. Er berichtete über das in Garmisch-Partenkirchen geplante Geriatronik-Zentrum, das die Anwendung von feinfühligen Assistenzrobotern untersuchen will. Das Zentrum ist eine interdisziplinäre Einrichtung der Munich School of Robotics and Machine Intelligence an der TU München. Professor Haddadin möchte junge Menschen unterstützen, bereits frühzeitig Einblick in die moderne Technologie zu erhalten. Eine Möglichkeit bietet dabei das Konzept der Roboterfabrik, in der Schülerinnen und Schüler in kurzer Zeit lernen, wie man die neuen feinfühligen Roboter programmiert.
Getreu dem Motto der Bildungsregion „vor Ort gemeinsam Bildung gestalten, voneinander wissen, Verbindendes entdecken, Fehlendes erkennen und Neues entwickeln" hat das Fachforum wesentliche Akteure aus der Bildungsregion Landkreis Garmisch-Partenkirchen zusammengebracht, um über die Bildung im Fokus der Digitalisierung als wichtiges Zukunftsthema zu diskutieren.
Foto (von links nach rechts): Otmar Würl (Schulleiter St. Irmengard-Gymnasium), Prof. Dr. Sami Haddadin (Direktor Munich School of Robotics and Machine Intelligence, TU München), Josef Holzmann (Schulleiter Staffelsee-Gymnasium), Annett-Maria Jonietz, Koordinatorin Bildungsregion, Benjamin Götzinger (medientechnischer informationstechnologischer Berater, Oberbayern West)