Aktuelles
Das Jugendamt im Spannungsfeld zwischen Vorbeugen und Eingreifen
Netzwerktreffen der Koordinierungsstelle Frühe Hilfen über „Möglichkeiten und Grenzen des Jugendamt als Dienstleister zwischen Prävention und Intervention" fand großen Anklang
Wie arbeitet eigentlich ein Jugendamt? Was braucht es, damit sich belastete junge Familien angstfrei an das Jugendamt wenden können? Welche Hilfen können den Familien angeboten werden? Die Klärung solcher Fragen rund ums Jugendamt standen im Mittelpunkt des diesjährigen Netzwerktreffens der Koordinierungsstelle Frühe Hilfen (KoKi) des Landkreises Garmisch-Partenkirchen.
Mit ihrem Vortrag über Möglichkeiten und Grenzen des Jugendamtes bot Diplom-Pädagogin Dorothee Meyer vom Amt für Kinder, Jugend und Familie im Landratsamt Garmisch-Partenkirchen den 60 Teilnehmenden einen umfassenden Einblick in das Tätigkeitsfeld des Jugendamtes. Im Anschluss daran hatten Fachleute die Gelegenheit, im Rahmen eines multiprofessionellen Austauschs mit Mitarbeitern des Allgemeinen Sozialen Dienstes ins Gespräch zu kommen. „Neben den nach wie vor vorhandenen Vorurteilen stellen wir mittlerweile doch eine deutlich differenziertere, positivere Wahrnehmung der Arbeit unserer Behörde fest. Darüber freuen wir uns" so Märte, Leiter des Amtes für Kinder, Jugend und Familie. Ziel des Treffens war es, aus den Reihen der Fachleute Anregungen, Impulse und Ideen zur Verbesserung der Kooperation zwischen dem Amt und den Netzwerkpartnern in den Frühen Hilfen zu erhalten. Dabei wurde betont, dass es weiterhin nötig sei, die Arbeit des Amtes zu fördern sowie dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als engagierte und menschliche Ansprechpartner für die Rechte von Kindern und Familien darzustellen.
Neben dem Austausch diente das Netzwerktreffen auch dazu, den Akteuren des Netzwerks „Frühe Kindheit" – im Großteil Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen und Psychologinnen und Psychologen aus den lokalen Beratungseinrichtungen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Gesundheitswesen – einen aktuellen Überblick über das Aufgabenfeld der Koordinierungsstelle zu geben. Zu einem großen Teil umfasste diese die Netzwerktätigkeit sowie familienbezogene Einzelfallarbeit mit unterschiedlichen Hilfsangeboten, wie z.B. den Einsatz von Familienhebammen, Haushaltshilfen und Familienpaten in belasteten Familien mit Kindern im Alter zwischen 0-3 Jahren. „In Überlastungssituationen können wir so schnell und unbürokratisch helfen", erklärt Sabine Vogt, eine der drei Mitarbeiterinnen der KoKi-Stelle.
Das Netzwerktreffen „Frühe Kindheit" findet mittlerweile seit sieben Jahren mit konstant großer Resonanz statt und bietet allen, die professionell, aber auch ehrenamtlich mit jungen Familien zu tun haben, eine Plattform für fachlichen Input und Austausch.
Ausführlichere Infos zum Aufgabenbereich der Koordinierungsstelle Frühe Hilfen sind unter www.lra-gap.de/de/koki.html zu finden.