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Landrat Anton Speer setzt sich für faire Milchpreise ein
Seit Monaten sinken die Milchauszahlungspreise immer weiter ab. Für die Milchbauern im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, die rund 28 Mio. Kilogramm Milch unter oft schwierigsten Arbeitsbedingungen erzeugen, bedeutet der Milchpreisrückgang derzeit schon einen Wertverlust von 2,8 Mio. Euro. Das sind Finanzmittel, die den Milchbauern für Investitionen in ihren Betrieben fehlen oder gar deren Existenz gefährden.
In einem Schreiben an Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, Ministerpräsident Horst Seehofer und Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hat sich Landrat Anton Speer deshalb für faire Milchpreise ausgesprochen. Er appelliert an die Bundes- und Landespolitik, wirkungsvoll auf die sich anbahnende Milchmarktkrise zu reagieren und die Diskussion über das Sicherheitsnetz für den Milchmarkt in München, Berlin und Brüssel intensiv voranzutreiben. „Das bestehende Sicherheitsnetz für den Milchmarkt muss ergänzt werden, um es in die Lage zu versetzen, bei Marktkrisen die Milchproduktion zeitlich befristet der Nachfrage anpassen zu können", so Landrat Speer in seinem Schreiben.
Darüber hinaus gibt Landrat Speer zu bedenken, dass der Absturz des Milchmarktes auch negative Auswirkungen auf die Bewirtschaftung der wertvollen Kultur- und Almwirtschaft, das regionale Handwerk und den Tourismus hat. Denn die Almwirtschaft ist ein prägender Bestandteil des Landschaftsbildes im Landkreis Garmisch-Partenkirchen und äußerst bedeutend für den Tourismus als wichtigsten Wirtschaftszweig.
Ursache für die negative Milchmarktentwicklung ist neben dem Embargo Russlands und dem schwachen chinesischen Markt insbesondere die Abschaffung der Milch-Quote in der EU seit 1. April 2015. Durch die Abschaffung ist ein Überangebot an Milch erzeugt worden. Erschwerend kommt die Dumpingpreispolitik der Discounter hinzu.
In den vergangenen Monaten sind je nach Produktsegment Preisrückgänge von 30 bis 40 Prozent zu verzeichnen. Allein bei Butter ist der Preis seit November 2013 von damals 4,40 Euro pro Kilogramm auf jetzt 2,90 Euro pro Kilogramm gefallen. Der ife-Rohstoffwert Milch, der einen gewissen Markttrend widerspiegelt, ist teilweise schon unter 30 Cent gefallen und für die nächsten Monate werden weitere Preisrückgänge erwartet.