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Neuer Familienstützpunkt in Oberammergau
In Oberammergau wird der erste Familienstützpunkt im Landkreis eingerichtet. Der Stützpunkt informiert und berät Eltern zu Erziehungsthemen
In 2021 ist es soweit: Oberammergau bekommt den ersten Familienstützpunkt im Landkreis Garmisch-Partenkirchen und ist damit Modellstandort. Das Amt für Kinder, Jugend und Familie im Landratsamt hatte 2019 die Universität Augsburg mit einer Elternbefragung beauftragt, in der es darum ging, welchen Bedarf Eltern in Fragen der Familienbildung sehen, einer gesetzlich verankerten Leistung für Familien. Die Befragung ergab insbesondere, dass sich im Landkreis sehr viele Familien Orte in ihrer nahen Umgebung wünschen, an denen sie sich treffen, austauschen und auf direktem Wege Informationen und fachlichen Rat zu Erziehung und Partnerschaft holen können. Das „Zauberwort" dazu heißt: Familienstützpunkt.
Da der Wunsch von Eltern nach wohnortnahen Gelegenheiten für Austausch und Information in sehr vielen Gemeinden in Bayern ganz ähnlich ist, hat das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales dazu ein entsprechendes Förderprogramm aufgelegt. Inzwischen gibt es in ganz Bayern bereits rund 170 Familienstützpunkte und nun den ersten in Oberammergau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen.
Die Gemeinde Oberammergau ist damit Modell-Familienstützpunkt im Landkreis, da dort, ähnlich wie in Mittenwald, der Bedarf der Eltern am größten war. Auf den Weg gebracht wurde die Umsetzung des Familienstützpunktes in Oberammergau noch unter Bürgermeister Arno Nunn, der Interesse zeigte und sich um die Anmietung von gut geeigneten Räumlichkeiten in der Ettalerstraße kümmerte. Für seinen Nachfolger, Bürgermeister Andreas Rödl, war das Projekt ebenso eine wertvolle und im Gemeinderat beschlossene Sache. Träger des Familienstützpunktes wird der Fachdienst Kinder-, Jugend- und Familienhilfe des Caritas-Zentrums Garmisch-Partenkirchen sein, der dafür eine halbe sozialpädagogische Fachkraftstelle einrichtet. Die Finanzierung der Fachkraftstelle ist durch den Landkreis gesichert, während die Kosten für die Räumlichkeiten vorerst von der Gemeinde alleine getragen werden. Möglicherweise können zukünftig auch die anderen Gemeinden des Ammertals durch den Familienstützpunkt abgedeckt werden.
Aufgabe der sozialpädagogischen Fachkraft wird es zunächst sein, Kitas, Schulen, Vereine und andere Netzwerkpartner aufzusuchen und den engen Kontakt mit Fachstellen im Landkreis herzustellen. Kernaufgabe wird es dann sein, den Familienstützpunkt zu koordinieren und für die Familien da zu sein – bedingt durch Corona anfangs möglicherweise nur online.
Für die Eltern in Oberammergauer sind laut Umfrage vor allem Fragen zur sinnvollen Freizeitgestaltung, zur Gesundheit in der Familie, zu Erziehungsthemen, zum Alleinerziehen, zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie zur Problem- und Konfliktbewältigung besonders wichtig. Der Familienstützpunkt ist für alle Eltern da, egal ob mit Baby, Grundschulkind, Jugendlichen in der Pubertät oder schon fast Erwachsenen. Familien in Oberammergau können sich also bereits freuen auf Angebote wie Elterncafé und Spieletreff, Vorträge zu Erziehungsthemen, Beratung oder Kontakt mit anderen Eltern. Der Familienstützpunkt wird nicht zuletzt ein wertvoller Beitrag zur Familienfreundlichkeit der Gemeinde und des Landkreises sein.
Perspektivisch soll in den kommenden Jahren jede Familie einen (mobilen) Familienstützpunkt in ihrer Talschaft bzw. in ihrem Sozialraum innerhalb Landkreis gut erreichen können.